Der Auteur als Manipulateur – An den Grenzen des formalen Reduktionismus. Zu Michael Hanekes Liebe

Michael Haneke feierte dieses Jahr seinen 70. Geburtstag, mit seinem neuesten Film Liebe erhielt er die sechste Einladung zu den Internationalen Filmfestspielen von Cannes und nach Das weiße Band – eine deutsche Kindergeschichte(2009) seine zweite Goldene Palme. Bereits 2001 erhielt er mit Die Klavierspielerin den großen Publikumspreis und 2005 für Caché den Preis für die beste Regie. Neben zahlreichen positiven Kritiken und weiteren Preisen wurde Liebe auch mit dem europäischen Filmpreis ausgezeichnet. Nicht zuletzt diese Auszeichnungsfreude zum runden Geburtstag des Regisseurs, sowie die Tatsache, dass Hanekes Filme in Cannes inzwischen Tradition haben, gibt zu der Frage Anlass, wie kontrovers das Kino eines Regisseurs eigentlich sein kann, das schon längst bei seinem bürgerlichen Publikum angekommen ist. Eine kritische Revision der ästhetischen Verfahren Hanekes sowie seiner impliziten und expliziten Medienkritik soll Aufschluss geben über den bedenkenswerten Erfolg von Liebe.

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