Merging of Realities: The ‘Non’-America in Roman Polanski’s The Ghost Writer.

Most of the plot of the 2010 film The Ghost Writer by Roman Polanski takes place on the island of Martha’s Vineyard, Massachusetts. However, the film was largely shot on the German islands of Sylt and Usedom, respectively. By comparing the film with the actual locations, this essay aims to show how Polanski constructs a ‘Non’-America that is simply imagined through the addition, rearrangement, or removal of various cultural artifacts.

Dieser Artikel erschien am 13.09.2023 in der Zeitschrift Medienobservationen.
Er ist durch die DNB archiviert. urn:nbn:de:101:1-2023090514073628960083

DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/20024

20230913Stoppe

„Talking to you scares me“. Zur dokumentarischen Inszenierung von Natürlichkeit und verschwörungstheoretischem Denken in Pandamned (2022)

Der mediale Raum der Verschwörungsgläubigen hat durch die Corona-Pandemie an Aufmerksamkeit gewonnen. Ein nicht zu vernachlässigender Teil dieses Raumes sind dabei Dokumentationen, die die Validität der eigenen Überzeugungen bestätigen sollen. An der beispielhaften Analyse einer dieser Dokus, Pandamned aus dem Jahr 2022, soll in diesem Beitrag gezeigt werden, wie der Verschwörungsglaube von der Idee einer reinen Natürlichkeit informiert und diese über die Techniken des dokumentarischen Filmstils konstruiert wird. Unter Bezug auf Donna Haraway wird aufgezeigt, inwiefern sich diese Vereinnahmung des Naturbegriffs im Sinne der Reinheit als unhaltbar erweist.

Dieser Artikel erschien am 02.08.2023 in der Zeitschrift Medienobservationen.
Er ist durch die DNB archiviert. urn:nbn:de:101:1-2023072612392963704119

DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/12345

20230802fromm

Loblied auf die Melancholie

Der Text singt – mit vielen literarischen Beispielen aus einer langen kulturellen Tradition der Melancholie – ein Loblied auf die Melancholie, indem sie von der Depression abgehoben, vor allem aber, indem sie gegen das positiven Denken und den maßlosen Optimismus ins Feld geführt wird. Die positiven Effekte der Melancholie, der Zweifel, die Nachdenklichkeit, wirken gerade in Krisenzeiten. Doch Vorsicht und Kritik ist dort geboten, die sie ihre Sensibilität verliert, zur Pose erstarrt und wo sie überschwänglich gefeiert wird.

Dieser Artikel erschien am 03.07.2023 in der Zeitschrift Medienobservationen.
Er ist durch die DNB archiviert. urn:nbn:de:101:1-2023062812150763346390

DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/19715

20230703Scheffer

Wiederholung, Variation und Selektion: Serienevolution und Paratext am Beispiel von Ms. Marvel

Die aktive Partizipation der Rezipierenden an der Produktion populärer Kultur ist oft behauptet, aber seltener nachgewiesen worden. Der vorliegende Beitrag unternimmt am Beispiel der Comic-Serie Ms. Marvel den Versuch, den seriellen Paratext als Ort der ‚participatory culture‘ zu bestimmen, der für das Verständnis der Serienfort-setzungen entscheidend ist: Ms. Marvel wurde seit ihrer Einführung 1977 mehrfach eingestellt und unter anderen Bedingungen und Protagonistinnen auf dem Markt etabliert. Der Aufsatz wird das als einen evolutionären Prozess von Wiederholung, Variation und Selektion beschreiben, der in Form von Aushandlungen mit den Lesenden stattfindet und sich sowohl im Narrativ als auch im Paratext entfaltet.

Dieser Artikel erschien am 24.03.23 in der Zeitschrift Medienobservationen.
Er ist durch die DNB archiviert. urn:nbn:de:101:1-2023032011294575618614

DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/19380

20230324haas

Vom Ende der Parabel. Rian Johnons fun murder mysteries Knives Out (2019) und Glass Onion (2022)

Gravity’s Rainbow ist ein vielgelobter, aber wenig gelesener Roman im Western Canon. Der 1973 erschienene Roman von Thomas Pynchon wird in Rian Johnsons Detektivfilmen Knives Out (2019) und Glass Onion (2022) im wörtlichen und visuellen Zitat gefeiert. Er ist nicht nur ein Teaser der Ermittlungsstrategie des Detektivs, die darin besteht, die Fakten zu observieren, ohne Vorurteile durch Herz und Verstand. Die Enden der Parabel – das ist der deutsche Titel, den Elfriede Jelinek der Übersetzung des Romans 1981 gegeben hat – bestimmt auch die Suspense-Struktur dieser fun murder mysteries. Die Lösung des Falls aber entwickelt sich vom Rand des Geschehens her: von den unscheinbaren Dingen und den kleinen Hinweisen, die die Assistentin des armchair detectives gibt. Die Rolle dieser im doppelten Sinne parabolischen Details, die in entscheidendem Maße den jeweiligen Mörder belasten, und der innovative Genrebeitrag dieser Schnüffler-Filme stehen im Mittelpunkt der folgenden Überlegungen.

Dieser Artikel erschien am 08.03.2023 in der Zeitschrift Medienobservationen.
Er ist durch die DNB archiviert. urn:nbn:de:101:1-2023030810240620436726

DOI: https://doi.org/10.19359/mediarep/20538

20230308braun

„Stell ́ dir vor, es ist Krieg, und keiner weiß, was er anziehen soll.“ Oder eine kleine Geschichte der Uniform anhand der Barbourjacke

Die Barbourjacke ist ein einzigartiges Kleidungsstück. An ihr lassen sich realhistorische Übergänge von Kleiderordnungen in die Mode ablesen. Darüber hinaus kann sie auch die entgegengesetzte Richtung von Mode zurück zur Kleiderordnung – sowie zum Spezialfall Uniform – sichtbar machen. Christian Kracht nutzt die Barbourjacke als Motiv in seinem Roman Faserland und zeigt ihr Potential zur Remilitariserung der einstigen Uniform inklusive ihrer Träger*innen.

Dieser Artikel erschien am 16.09.2022 in der Zeitschrift Medienobservationen.
Er ist durch die DNB archiviert. urn:nbn:de:101:1-2022091913331091176524

DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/18958

20220916lebe

Die (Ohn)Macht der Hochstapelei in Gottfried Kellers Kleider machen Leute

Der nachfolgende Vortragstext wurde am 12. Juli 2021 an der Ludwig-Maximilians- Universität in München bei der in hybrider Form abgehaltenen Tagung Mode. Macht. Männer von mir vorgetragen. Diese Zeilen seien vorausgeschickt, um den atypischen Ton des an manchen Stellen vermeintlich unakademisch wirkenden Textes als rhetorische Technik hervorzuheben. Der mitunter essayistisch verfahrende Stil ist eng gekoppelt an die Ereignishaftigkeit des Vortrags selbst. Dieser ist – und dahinter besteht die eigentliche Intentionalität – notwendig an die Performativität dieses Textes gebunden. Nur durch den Akt des Vortrags selbst, sprich: durch sein In-die-Welt-Schicken am Katheder, lebt der Text, weil er sich erhebt von seiner bloßen Schriftlichkeit und damit selbst als sich zeitigendes Ereignis argumentativ am geschilderten Sachverhalt gräbt. Es ist deshalb notwendig, sich bei der Lektüre der nun folgenden Zeilen die imaginierte Vorführsituation des Textes in ständiger Selbstdisziplin vor Augen zu führen.

Dieser Artikel erschien am 16.09.2022 in der Zeitschrift Medienobservationen.
Er ist durch die DNB archiviert. urn:nbn:de:101:1-2022091913320233561096

DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/18959

20220916mittermaier

„Mein einziges Maß ist die Maßlosigkeit.“ Theatralik und Empowerment in der Mode von Thierry Mugler

Inmitten der Hippie-Bewegung setzte Thierry Mugler den Flower-Power- und ethnischen Looks der frühen 1970er die Erfindung seiner Glamazone entgegen – eine moderne, stylische, urbane, unkonventionelle Frau. Ihr Stil zeichnet sich durch mutige, körperbetonte Schnitte, architektonische Silhouetten und innovative Materialien aus. Mit seiner Inspiration an Superheld:innen und futuristischer Couture schrieb der provokante Look Geschichte. Der folgende Diskurs soll die Entwürfe des französischen Modeschöpfers genauer betrachten. Anhand von ausgewählten Stücken soll erläutert werden, inwiefern Mugler Theatralik, Ironie und Übersteigerung als Strategien für Empowerment heranzieht.

Dieser Artikel erschien am 16.09.2022 in der Zeitschrift Medienobservationen.
Er ist durch die DNB archiviert. urn:nbn:de:101:1-2022091913252164220589

DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/18953

20220916vallender

Kleider machen Avatare. Das Spiel mit der Mode

In Gottfried Kellers Erzählung Kleider machen Leute wird bereits deutlich, welchen Einfluss Kleidung auf die äußere Erscheinung haben kann. Inwiefern besteht ein Verhältnis zwischen Mode und Avataren, die in unserer Gesellschaft einen immer größeren Stellenwert erlangen? Namhafte Modemarken kreieren Kleidungsstücke für virtuelle ComputerspielheldInnen. Demgegenüber stehen Avatare, die in Zeiten der Pandemie als Models auf dem Laufsteg performen bzw. sich seit Jahren in den sozialen Medien als virtuelle Influencer unter anderem für Modemarken präsentieren.

Dieser Artikel erschien am 16.09.2022 in der Zeitschrift Medienobservationen.
Er ist durch die DNB archiviert. urn:nbn:de:101:1-2022091913362508225933

DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/18954

20220916fleder

„Bei den meisten sieht die Uniform unmännlich aus.“ – Uniform als Mode. Mode als Uniform in Die Vielen und der Eine von Ruth Landshoff-Yorck

In ihrem Roman Die Vielen und der Eine spielt Ruth Landshoff-Yorck mit traditionellen Rollenbildern und lässt die Figuren ihre Sexualität entdecken und erkunden. Dabei spielt Bekleidung eine wichtige Rolle: Durch sie werden im Text Geschlechterklischees hinterfragt und gesprengt sowie das Thema Queerness verhandelt. Auffällig ist, dass Uniformen und Uniformität dabei wiederkehrende Motive darstellen. Im Folgenden wird untersucht, welche Bedeutung dieser speziellen Art von Bekleidung zukommt und welche Funktion Mode dabei erfüllt.

Dieser Artikel erschien am 16.09.2022 in der Zeitschrift Medienobservationen.
Er ist durch die DNB archiviert. urn:nbn:de:101:1-2022091913373923318622

DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/18950

20220916curtius