Bilder des Comics
Herausgegeben von Stephan Packard.
Beiträge zur 5. Jahrestagung der Gesellschaft für Comicforschung 2010; publiziert 2012.
Herausgegeben von Stephan Packard.
Beiträge zur 5. Jahrestagung der Gesellschaft für Comicforschung 2010; publiziert 2012.
Viele, wenn auch nicht alle Comics können als Erzählungen in, mit und durch Bilder verstanden werden. Die 4. Jahrestagung der Gesellschaft für Comicforschung hatte sich daher 2009 folgerichtig mit dem Erzählen im Comic auseinandergesetzt. Schnell wurde dabei in produktiver Weise problematisch, wie weit das, was Bilder auf der Comicseite miteinander machen, durch eine Rückführung allein auf die Narration eingeholt werden kann. Die nächste ComFor-Jahrestagung stellte daraufhin gezielt die Frage nach dem anderen Pol jener Gleichung: Die nämlich nach den Bildern des Comics.
packard_editorialDer folgende Aufsatz beschäftigt sich mit dem aktuellen Comic in Spanien. Im Mittelpunkt steht dabei der Comic
Seiner typisch konventionellen Erzählweise setzt der Superhelden-Comic, so die Beobachtung, ein graphisches Erzählen der Ausnahme gegenüber. Dazu zählt die Implementierung von Elementen des Wunderbaren. Diese sind zum einen an die Inszenierung meist gewaltförmiger Action und zum anderen an die Darstellung der Superheldenkörper gekoppelt. Der Text untersucht diese Elemente exemplarisch als Momente des Erhabenen und des Grotesken und wendet sich zuletzt Formen der Interpikturalität zu, die den Superhelden-Comic graphisch bestimmen.
meteling_comforDer Essay skizziert Comiczeichnen als zu entdeckendes kulturwissenschaftliches Arbeitsfeld. Die Begriffe ,Produktionspoetik’ und ,Poetik‘ werden diskretisiert, anschlie- ßend Quellen der Zeichnungsforschung vorgestellt, mögliche Fragestellungen eingeführt und erste Thesen, beispielsweise zu den poetologischen Implikationen von Zeichenratgebern, angerissen.
wirag_comforBilder sind für den Comic konstitutiv. Tatsächlich vereinen die meisten Comics Bild und Wort; wobei das Wort visuell als Schrift präsentiert wird. Für die in Schrift gesetzte Sprache benutze ich im Folgenden den Begriff „Text“. Text kommt vor z. B. als Unter- oder Beitext, als erklärende, kommentierende Äußerung eines auktorialen Erzählers, als Insert auf bildintegrierten Plakaten, Tafeln, Zeitungsseiten usf., als in Form, Farbe und Positionierung typographisch akzentuierte Lautmalerei, als Füllung von Denk- und Sprechblasen, die konkret vermittelt, was ein Akteur denkt oder sagt. Bild und Text sind wechselseitig aufeinander bezogen, ergänzen sich, können sich gegenseitig erklären, bilden über die reine Addition zweier Mitteilungssysteme hinaus eine synthetische Einheit.
gruenewald_comforAlles, was Dauer hat, enthält Musik – so, wie auch alles, was sichtbar ist, eine graphische Gestaltung hat und alles, was sich bewegt, Tanz beinhaltet. Dauer, ob kurz (in einem Strip von drei oder vier Panels) oder lang (in einer dreihundertseitigen Graphic Novel), macht eine wesentliche Dimension von Comicerzählungen aus, wie von anderen Erzählungen auch. Daher kommt Comics auch ‚Musik‘ zu. Und da sich Comics durch ihre Fähigkeit auszeichnen, Zeit in Raum umzusetzen, bedeutet die rhythmische Skansion der Erzählung notwendigerweise bestimmte Aneignungen des Raums.
groenstein_comforGeorg Christoph Lichtenbergs umfangreiche Kommentare zu William Hogarths Bilderfolgen bieten nicht nur ein unvermindert aktuelles Lesevergnügen, das auf eine erhebliche kontemporäre Resonanz zurückverweist. Ihre Lektüre kann wesentlich dazu beitragen, die kulturelle und mediale Stelle zu rekonstruieren, die diese Kupferstiche im ausgehenden 18. Jahrhundert markieren.
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