Electronic Publishing: Dimensionen und Konsequenzen eines Begriffs

Der neumediale Zug fährt seit geraumer Zeit. Es ist ein Hochgeschwindigkeitszug – sagen manche. Und was geschieht mit dem Buch, Inbegriff linearer Standhaftigkeit? Die Produzenten des Buchs sind unsicher. Sie verharren zum Teil, sich gegenseitig aufmunternd und jene sinnlich-realen Vorzüge des alten Materialobjekts hervorhebend, die heute und künftig das Buch mit Einband und dem Duft der Druckerschwärze unersetzbar machten. Aber, sie wollen auch nichts verpassen, fahren mit und geben gar bisweilen die Richtung vor. Das Potenzial der Digitalisierung scheint gewaltig. In vieler Munde ist dabei der Begriff Electronic Publishing. Er, nicht anders die deutsche Übertragung “Elektronisches Publizieren”, hat das Problem, relativ unterschiedliche Phänomene zu bezeichnen, die zwar aus buchtheoretischer Sicht durchaus gemeinsame Bezugspunkte haben, zunächst aber, und vollends in der Praxis, zu differenzieren sind.
Der Text untersucht Formen des electronic publishing und die Konsequenzen für das Buch und den Buchmarkt. Er kommt zu dem prognostischen Ergebnis, dass diese Publikationsform das Buch keineswegs verdrängen wird, sondern vielmehr sein Überleben sichert.