Kontrovers


Natürlich Künstlich. Kunst und Körperbild zwischen physischer und artifizieller Präsenz

Aus kunstgeschichtlicher Perspektive betrachtet, beleuchtet der Beitrag die individuelle künstlerische Beschäftigung mit dem Körper in Absetzung und/oder von dessen Abhängigkeit intensiver Präsenz in den Massenmedien. Exemplarisch sollen in dem Beitrag vier divergierende Positionen der letzten Jahre analysiert werden, die zwischen der Affirmation der Darstellung von Natürlichkeit und der Parodie von Künstlichkeit anzusiedeln sind.

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Körperlichkeit und musikalisches Modell – der Körper im Innermusikalischen

In die kulturwissenschaftlichen Diskurse zu Körperlichkeit, Embodiment und Performativität der letzten 10 bis 15 Jahre sind Fragestellungen zur Körperlichkeit von Musik bereits vereinzelt integriert worden, insbesondere im Zusammenhang der Untersuchung von szenischer Darstellung wie Pantomime, Tanz und Performance Art. Jedoch ist die Frage nach einer innermusikalischen Wirksamkeit von Körperlichkeit, d.h. die Frage, ob und inwieweit der Körper innerhalb eines oft als transitorisch und durchaus immateriell verstandenen Mediums wie der Musik überhaupt Präsenz entfalten und behaupten kann, bis in die Gegenwart nur äußerst selten Gegenstand diesbezüglicher Analysen. Wie kann dieser Körper aufgefunden werden?

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Interdisziplinäre Konzepte zu Adoleszenz und Kreativität am Beispiel von Helene Hegemann und Lena Meyer-Landrut

Helene Hegemann und Lena Meyer-Landrut verdeutlichen als zeitgenössische Medienphänomene das Spannungsverhältnis einer verlängerten Adoleszenz in der Kultur, das mit einer verschwundenen Initiation durch Rituale zusammenhängt. Ich möchte im Folgenden die These aufstellen, dass die beiden Künstlerinnen in der Linie einer positiv verstandenen Adoleszenz verstanden werden können, die kontroverse körperliche Dispositionen über die Konzepte einer Kreativität als Selbstinitiation verdeutlichen.

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Aravind Adigas ‘The White Tiger’ (2008). Zwischen Repräsentanz und Kontroverse

Aravind Adiga hat mit seinem Debütroman The White Tiger (2008) den Man Booker Prize for Fiction gewonnen, aber auch für einige Kontroversen unter seinen Kritikern gesorgt. Die kontroversen Themen in der Rezeption des Romans – die Wahrheit des Textes und die Legitimation des Autors – gewinnen mit der Verleihung des Bookers an Signifikanz. Der Booker löst eine zweite Welle an Rezensionen aus, beeinflusst das (Sich-)Positionieren der Kritiker, beleuchtet die Marktstrukturen und ermöglicht so eine Meta-Diskussion über literarische Kommunikation.

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