Interpretation und Lebensroman: Inhaltsverzeichnis, Vorwort und Download des gesamten Textes

Wie lassen sich veränderte Handlungsmöglichkeiten für den Umgang mit Literatur vorschlagen? Wie entwirft man, ausgehend von „konstruktivistischen“ Grundannahmen, Kunst und darin vor allem Literatur, damit sie neuerlich folgenreich erscheinen? Der in weiten Teilen der Kunst- und Literaturtheorie zu beobachtende strikte Gegensatz von Kunst und Wirklichkeit löst sich zunehmend auf zugunsten von neuen Möglichkeiten für die Produktion und Rezeption von Kunst und Literatur: Kunst und Literatur werden jetzt weniger als emphatische Gegenentwürfe, als utopische Korrektive, als großartige Mythen, nicht als phantastische Entschädigungen für fundamentale Mängel verstanden, sondern als selbstverständliche, alltägliche Demonstrationen der Irritation und (Neu-)Konstruktion von Wirklichkeit. Relationen des gegenseitigen komplexen Einflusses wie etwa Verzögerungen und Beschleunigungen spielen in antagonistischen Modellen von Kunst und Wirklichkeit eine zu geringe Rolle.