Archiv | Theorie

SUCKCESS und différance – Verschriftlichung in den 1960er-Jahren (Dylan, Derrida)

Der Beitrag setzt sich zum Ziel, zwei unterschiedliche Umbrüche zusammenzu-denken: Mit Subterranean Homesick Blues bricht Bob Dylan 1965 einerseits demonstrativ mit der Folkmusik, während sich mit dem Einsatz von Schrift in der filmischen Umsetzung in Dont Look Back zugleich Bezüge zu Jacques Derridas zeitgleichen Überlegungen in der Grammatologie ergeben. Wie eine gemeinsame Lektüre von Dylan […]

Das Melodrama und das notwendige „Andere“. Ressentimentalität als Zugang zur melodramatischen Konstellation. Eine Notiz zu einer wegweisenden Überlegung

Die melodramatische Konstellation von Rollen in Film und Theater (in abgemilderter Form auch in der Literatur) und die fatale Verquickung des Bemühens der Figuren um Kontrolle und Verlust sind oft als genuine Qualität der melodramatischen Erzählung und der mit ihr zugleich ermöglichten Konstitution der bürgerlichen Konzeption des Subjekts angesehen worden. Allerdings zeigt sich unter anderem […]

Kunst = Realität + x? Auf der Suche nach einer Gegenständlichkeit des Hyperrealismus

Mit dem Begriff Hyperrealismus erfasst die Hermeneutik eine spezifische Art der Ästhetik – und zwar die einer übertriebenen Realitätssimulation. Insbesondere im 21.Jahrhundert tritt diese Erscheinungsform in diversen populärkulturellen Artefakten wie auch in Malerei, Theater, Film und Fernsehen auf und liefert damit Fallbeispiele, die an den philosophischen Diskurs (Baudrillard etc.) anknüpfen. Allerdings finden sich ästhetische auch […]

Lupus oder Liebe? Zum Spurenlesen des Protagonisten populärer Serienformate

Das Spurenlesen ist integraler Bestandteil zahlreicher vor allem populärer Medienproduktionen. Und dabei weist das Spurenlesen eine charakteristische Doppelfunktion auf: einerseits dient es der Investigation von Gegenständen im Kontext mangelhafter oder zweifelhafter Informationslage. Zugleich aber dient es der Inszenierung und Profilierung des Spurenlesers, der unentscheidbar zwischen Technik und Zauberei oszilliert. Zu einem faszinierenden Rezeptionserlebnis werden solche […]

Das Verschwinden der Spur

Was eine Spur ist, erscheint offensichtlich. Nämlich die Hinterlassenschaft von etwas, das nicht gegenwärtig ist. Zum Beispiel die Fährte eines Hasen oder der Fingerabdruck eines Verbrechers. Eine Spur ist also etwas, das nur darauf wartet gelesen zu werden. Der vorliegende Essay problematisiert die Begriffe der Spur und des Spurenlesens in diesem lebensweltlichen Verständnis. Vor dem […]

Der Spiegel als Medium

Die Faszination, die Spiegel ausüben, ist begründet durch ihre Fähigkeit, uns ein Bild von uns selbst zu liefern. Diese und andere Eigenschaften haben sie mit anderen Medien gemein. Spiegel können in anderen Medien intermediale Bezüge schaffen. Spiegel zeigen uns, wie wir mit den Medien umgehen. Die beiden Beispiele, die in diesem Zusammenhang untersucht werden, sind […]

Negative Diskursivität? Überlegungen zu einem komplementären Verhältnis von Michel Foucault und Jean Baudrillard

Einleitungen als Kategorie einer bestimmten Ausdrucksweise, als Mittel einer diskursiven Ordnung kommt – wenig überraschend – die Funktion zu, in ein bestimmtes Thema einzuleiten, ausgehend von einer Forschungslage eine Fragestellung zu entwickeln, kurz – einen bestimmten Diskurs nach dessen spezifischen Spielregeln fort zu schreiben. Dieses traditionelle Vorgehen wird signifikanterweise von diskursanalytisch beeinflußten Theorien und Methoden […]

Aufbau einer deskriptiven Theorie des Bildes, die auf Allgemeinheit zielt

Die folgende Untersuchung entstammt phänomenologischen und bewusstseinsanalytischen Überlegungen, und folglich werden die Fragen über Sinn und Sein des Bildes aufgrund einer Zergliederung ihrer Erscheinung beantwortet. Der erste Teil befasst sich mit der Wahrnehmung von Farben im Bild und versucht, eine allgemeingültige Bestimmung des Bildes als ein objektives Gesichtsfeld auszuarbeiten und gegen einige mögliche Einwände zu […]

Medien als Passion (Einleitung)

Warum sind Menschen seit jeher derart hinter den Medien her? Eine der möglichen Antworten lautet: Medien ermöglichen Lebenssteigerungen in allen nur denkbaren Ausprägungen. – Der folgende Artikel stellt die Einleitung zu einem gleichnamigen Buch dar. Es geht u. a. darum, ausufernde, vernachlässigte oder diffus gewordene Fragen nach der Funktion von Medien wieder auf einige Kernfragen […]

Interpretation und Lebensroman: Inhaltsverzeichnis, Vorwort und Download des gesamten Textes

Wie lassen sich veränderte Handlungsmöglichkeiten für den Umgang mit Literatur vorschlagen? Wie entwirft man, ausgehend von „konstruktivistischen“ Grundannahmen, Kunst und darin vor allem Literatur, damit sie neuerlich folgenreich erscheinen? Der in weiten Teilen der Kunst- und Literaturtheorie zu beobachtende strikte Gegensatz von Kunst und Wirklichkeit löst sich zunehmend auf zugunsten von neuen Möglichkeiten für die […]