Das Melodrama und das notwendige „Andere“. Ressentimentalität als Zugang zur melodramatischen Konstellation. Eine Notiz zu einer wegweisenden Überlegung

Die melodramatische Konstellation von Rollen in Film und Theater (in abgemilderter Form auch in der Literatur) und die fatale Verquickung des Bemühens der Figuren um Kontrolle und Verlust sind oft als genuine Qualität der melodramatischen Erzählung und der mit ihr zugleich ermöglichten Konstitution der bürgerlichen Konzeption des Subjekts angesehen worden. Allerdings zeigt sich unter anderem Blickwinkel das Melodramatische als ethische Diskursformation, in der ein notwendiges „Anderes” als den Figuren entgegenstehende Wertkategorie im Spiel ist, der die Frage nach der Sentimentalität insbesondere der Schlüsse neu stellt.

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