Filmischer Existenzialismus. Gravity (2013)

Alfonso Cuarón platziert in Gravity seine Protagonistin Ryan Stone in das dissoziative Vakuum des Weltraums – menschenfern und unendlich – und lässt den Orbit zum zentrifugierenden Todes-Karussell werden, welches nicht nur die Protagonistin, sondern auch den Zuschauer ins Off, an den Rand der Filmbilder, katapultiert. Nichtlinear und unkontrolliert wird der Rezipient an die Grenzen seiner kinematographischen Perzeption gebracht. Dass Orientierungslosigkeit dabei nicht nur eine existenzielle Bedrohung, sondern ein mediales Konzept ist, zeigt uns der Film nicht nur im Hochglanz der 3D-Bilder und versucht damit die Schranken des Filmuniversums zu brechen.

Linseisen_Gravity