Der Engel der Erzählung. Wim Wenders Der Himmel über Berlin

Engel im Film sind sichtbar gemachte Medien aus der Sphäre des eigentlich Unsichtbaren. Für Erzählungen geben sie oft erst nach ihrer Transformation in Menschengestalt etwas her. Diese Transfiguration passiert in Wim Wenders’ Film Der Himmel über Berlin auf zweierlei Art: als narratologische Initiation (der zum Menschen verwandelte Engel bekommt eine Geschichte und kann sie erzählen) und als ein ästhetisches Ereignis (der Engel spürt das ‘Gewicht der Welt’, zeigt Farbe und lernt zu lieben). Der Beitrag untersucht, wie die Erzählung zum Engel kommt und wie der so hergestellte Zusammenhang zwischen Engelfigur und erzählter Geschichte filmisch funktioniert. Ausgangsthese ist: Der Regisseur zeigt, dass der Engel der Erzählung eine Sehnsuchtsfigur ist, die im Film und vom Film besser erzählen kann als die darin vorkommenden Großstadtmenschen.

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