Medien und Fremdenfeindlichkeit: Eher Gefühlsprobleme als Vernunftprobleme.

Der vorliegende Aufsatz zweifelt daran, dass die üblichen Empfehlungen, wie mit dem Problem „Medien und Fremdenfeindlichkeit“ umzugehen sei, allein schon ausreichen. Diese üblichen, allemal wohlgemeinten, durchaus ehrenvollen Vorschläge, die pädagogischen und didaktischen Empfehlungen, die vor allem von Wissenschaftlern und zum Teil auch von Medienpraktikern stammen, berücksichtigen die tatsächliche, durchaus unbequeme emotionale Problemlage einer Gesellschaft und ihrer Medien nicht gründlich genug. Man hält „Medien und Fremdenfeindlichkeit“ für ein Vernunftproblem bzw. für ein Unvernunftproblem und versucht ihm folglich fast ausschließlich mit Aufklärung und Belehrung und der Erwartung auf Einsicht der Unvernünftigen beizukommen. Grundsätzlich spricht zwar nichts gegen solche Lösungsversuche, aber sie stellen eine höchst unvollständige Problembearbeitung dar. Verkannt wird, dass es vor allem um Gefühlsprobleme der Gesellschaft und die emotionale Dynamik der Medien geht und dass der Fremdenfeindlichkeit oft nur noch mit durchaus bedenklichen Gegen-Emotionen beizukommen ist. […]