Jeder Tropfen zählt. Elementar-mediale Begegnungen im Milieu des Rain Room (rAndom International, 2012)

Der Rain Room des kollaborativen Studios für experimentelle Praxis rAndom International bringt ein Milieu im Ausstellungsraum hervor, das sich durch ein technisch induziertes, kontraintuitives Naturschauspiel auszeichnet. Dort ist eine dreifache Dynamik des Sensing am Werk. Sie speist sich aus Sensoren und 3D-Kameratracking des algorithmusbasierten technischen Set-ups, der eigenlogischen Aktivität der herabfallenden Wassertropfen und dem sinnlichen, multisensorischen Erfassen des Regens ohne die ihn begleitende Empfindung des Nasswerdens. Doch in der Begehung des Rain Room und im Versuch seiner medialen Repräsentation auf der Social Media Plattform Instagram offenbart die spezifische Medialität des Regens eine Kollektiverfahrung des Scheiterns. Entlang der metaphorischen elementar-medialen Engführung von Stoffströmen und Datenflüssen, die in der Installation eine materielle Entsprechung findet, nimmt der Text die wahrnehmungstheoretische Ausnahmesituation im Rain Room in den Blick. Er argumentiert dafür, dass die binärlogische Operationsgrundlage des Systems in der Begegnung mit den Unwägbarkeiten der Materie eine radikal ephemere Erfahrung im Milieu zeitigt.

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