Franz Kafkas und Ernst Jüngers Käfer – Käfermysterium und existentielle Wahrnehmung
Dass Ernst Jünger, von seinen frühen Tagen in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs an, ein genauer Beobachter von Insekten war, der sich später zu einem veritablen Entomologen entwickelte und seine subtilen Jagden immer mehr verfeinerte, ist bekannt. Damit scheint Kafkas Käfer aus seiner Novelle
Dieser Artikel erschien am 31.10.2023 in der Zeitschrift Medienobservationen.
Er ist durch die DNB archiviert. urn:nbn:de:101:1-2023102412271295487125
DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/20114
20231031grafAmakasu, für Film zuständig. Stil und Medienreflexion in Christian Krachts Die Toten (2016) mit einem Seitenblick auf Bertoluccis Der letzte Kaiser (1987)
In Christian Krachts Roman
Gegenwart vs. Augenblick: Zur Ästhetik von Rainald Goetz anlässlich der Verleihung des Georg-Büchner-Preises 2015
Der folgende Essay beschäftigt sich anlässlich der diesjährigen Vergabe des Georg-Büchner-Preises mit der Ästhetik des Preisträgers Rainald Goetz. Dabei soll vor allem das weit verbreitete Missverständnis korrigiert werden, dass es sich bei dem besagten Autor hauptsächlich um einen ‚Chronisten der Gegenwart‘ und damit um eine Art ‚erweiterten Publizisten‘ handelt. Es soll verdeutlicht werden, dass das Werk von Goetz vor allem die Problematik eines adäquaten sprachlichen Umgangs mit dem Phänomen der Gegenwart selbst thematisiert. Der ästhetisch fundierte Terminus des ‚Augenblicks‘ wird dabei als eine Alternative zum vagen Begriff der ‚Gegenwart‘ präsentiert.
Hermann_GoetzNino Haratischwilis “Das achte Leben (Für Brilka)” – Über die Unausweichlichkeit dieser beispielhaften Leben
Diesen Herbst wird die deutsche Literaturlandschaft endlich um einen großen neuen Roman reicher. Reich nicht nur ob seines Umfangs von fast 1300 Seiten, sondern reich auf Grund seiner 107 Jahre umfassenden erzählten Zeit, die einen anderen Blickwinkel auf das vermeintlich bekannte 20. Jahrhundert liefert. Einen Blickwinkel auf das Jahrhundert der ehemaligen Sowjetunion und auf den Verfall der georgischen Familie Jaschi, auf ihre Schicksale, ihre Lieben, Geburten, Tode und ihre fluchbehafteten Schokoladengeheimnisse.
Schneid_NinoDas Dritte Reich. Interpretationsansätze zum Roman von Roberto Bolaño
Der folgende Beitrag skizziert die Diskussionen zu dem Roman
Celebrity Deathmatch – Shades of Grey vs. Geschichte der O
Mit bisher 20 Millionen verkauften Exemplaren in den USA, riß
„Ich habe nichts mehr zu sehen.” Die Ästhetik des Blicks in Max Frischs und Volker Schlöndorffs Homo faber
Max Frisch verhandelt in dem Roman
Das unsichtbare Raubtier und das unfaßbare Ferkel. Sammelrezension zu einem Kinderbuch, einer Strafanzeige und einem Indizierungsantrag
Was Kinderbücher in Deutschland dürfen: Wie konstituieren Strafrecht und Bundesprüfstelle den Gegenstand, über den sie entscheiden? Ein kurzer Blick auf den Diskurs textueller Kontrolle, seine sekundäre Literaturwissenschaft, und die medialen Besonderheiten, vermittels derer Michael Schmidt-Salomons und Helge Nynckes
Freedom of Censorship: The Master and Margarita
We live in a world of political, social, communicative, of personal and public power relations. At any particular moment, everything in this world can be subjected to certain constraining discourses. However, at the next moment it may objectify itself while gaining capabilities to rule over other discourses. In other words, power is both here and there, now and then. As Foucault puts it, power is a part of our experience; and that is why it is of particular interest for investigation.
Liebeskonzeptionen im zeitgenössischen Liebesroman. Michel Houellebeqcs „Plattform“
Die Gattung des Liebesromans hat in den letzten Jahren nicht nur eine Renaissance erfahren, sondern auch tief greifende Veränderungen. Die Fülle an Neuerscheinungen lässt auf ein nicht enden wollendes Bedürfnis nach fiktionaler Liebeserfahrung schließen, stößt dabei aber auf ein zunehmend individualisiertes und emanzipiertes Lesepublikum. Eva Illouz und Niklas Luhmann präsentieren die Liebe als Kategorie romantischer Fiktion, die erst mit Hilfe von kopierten Mustern in außeralltäglichen Situationen entsteht. Doch das für Liebesromane gewöhnliche Happy End bleibt in Romanen wie Michel Houellebecqs „Plattform“ aus. Die darin vorgefundene Liebesvorstellung schöpft sich einzig und allein aus der Notwendigkeit eines intakten Sexuallebens. Die Verbindlichkeit und Stabilität der vormodernen Liebe, wie wir sie aus „Pride and Prejudice“ kennen, hat sich somit aufgelöst. Was bleibt, ist die exklusive Verbindung zweier Menschen.