Rosenkavalier
Richard Strauss hat zwei wertvolle: avantgardistische, neutönende Opern geschrieben, „Salome“ und „Elektra“. Das Spätwerk fällt dem 19. Jahrhundert anheim. Drum ist es künstlerisch ohne Belang. So denken kluge Philister. Aber sind Opern am Fortschritt zu messen? Muss Kunst sich stets um das Neue bemühen? Was, wenn sie aller „Programme“ entsagt – um einer zweiten Leichtigkeit willen? Die abgeklärte Konzilianz des „Rosenkavalier“ folgt Mozarts, des ewig Gültigen, Gesetz.
Die musikalische Verarbeitung des 11. Septembers: Bruce Springsteen, The Rising
Der 11. September ist ein nur schwer zu begreifendes, traumatisches Ereignis. Der folgende Beitrag untersucht, inwieweit Musik ein Medium zur Verarbeitung eines solchen Traumas darstellen kann. Bruce Springsteen veröffentlichte 2002 ein Album in diesem Kontext, das sich intensiv mit den Ereignissen um den 11. September auseinandersetzt und das in diesem Beitrag auch durchaus kritisch betrachtet wird.
Der Stellenwert des Symbolischen in der kulturellen Verarbeitung von “9/11”
Als am 11. September 2001 zwei Flugzeuge kurz hintereinander in die Zwillingstürme des World Trade Centers rasten und den Einsturz der 412 Meter hohen, 110-geschossigen Betongebäude verursachten, konnte dieses Schreckensszenario anfangs gar nicht realisiert werden, vielmehr erschien es wie eine Simulation des Grauens aus den Filmfabriken Hollywoods. “Wir haben die ersten Schreckensbilder der Television ästhetisch, mithin auch lustvoll und aus sicherer Distanz, erfahren.” (Gorsen: 96) Der vorliegende Text thematisiert “9/11” als Symbolisierungsprozess.
“Irreversible” oder “Wenn`s einen selbst trifft, dann verliert man den Boden”
Dieser Artikel versucht die Philosophie des Films “Irreversible” von Gaspar Noe zu beleuchten, der “den Skandal” der Filmfestspiele von Cannes 2002 darstellte. Dabei wird auf die Darstellung von Gesellschaft ebenso eingegangen, wie auf die Verbindung von Sexualität und Gewalt oder den filmüberspannenden Gedanken der zerstörerischen Zeit.
Back to the Roots. Peter Jacksons King Kong und die Rückkehr des Illusionskinos
Was haben ein riesiger Affe, ein neuseeländischer Regisseur und das Kino gemeinsam? Der Beitrag versucht eine Antwort.
Jens Malte Fischer: Gustav Mahler – Der fremde Vertraute
Unter den musikpublizistischen Neuerscheinungen der vergangenen Jahre hat v.a. eine für Aufsehen gesorgt: Jens Malte Fischers Gustav Mahler: Der fremde Vertraute. Die Rezensionen sind enthusiastisch, zu Recht. Eine profundere Darstellung hat Mahlers Musik, hat sein Leben niemals erfahren – trotz Adorno, Blaukopf, Eggebrecht. Fischer glänzt als Stilist: dass er schreiben kann, haben bereits die Großen Stimmen erwiesen, das deutsche Standardwerk zum Gesang. Kestings Großen Sängern – dem einzigen konkurrenzfähigen Werk – sind sie an sprachlicher Elaboriertheit weit überlegen (zugleich in der Abgewogenheit des Urteils).