Sämtliche Beiträge | 1997-2024


2014 – war was (Krieg und so)?

Wenn man die Medienereignisse der arbiträren Tyrannei eines Kalenderjahres unterwirft, wie es die Chroniken und Almanache in gebetsmühlenartiger Regelmäßigkeit jeden November unternehmen, so tut man gut daran, nicht nur dem Kontingenten seinen Tribut zu zollen (für die vermeintliche Rekapitulation der langen Linien und ihrer scheinbaren Zusammenhänge sind in weiterer Perspektive die spät(er)geborenen Historikerinnen und Historiker zuständig), sondern sich auch der Unhintergehbarkeit der medialen Bedingtheiten zu erinnern…

Dieser Artikel erschien am 13.11.2024 in der Zeitschrift Medienobservationen>.
Er ist durch die DNB archiviert. urn:nbn:de:101:1-2411041147281.092840722279
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2013. „Muß alles vor dem Tode erledigt werden. Alle Hände voll zu tun.“ – Erich Kästners Der Gang vor die Hunde

Die Rekonstruktion der Urfassung von Erich Kästners Roman Fabian, die 1931 in der Deutschen Verlagsanstalt erschienen ist, Der Gang vor die Hunde eben, hat einiges in Gang gebracht, wenn auch hoffentlich in eine andere Richtung als geradewegs vor die Hunde: Das öffentliche Bild des Schriftstellers hat sich verändert, der internationale Kinderbuch-Bestseller-Autor war plötzlich wieder ein Erwachsenen-Autor – wie er das zu Lebzeiten ja immer gewesen war…

Dieser Artikel erschien am 13.11.2024 in der Zeitschrift Medienobservationen.
Er ist durch die DNB archiviert. urn:nbn:de:101:1-2410231009171.181498743847
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2012. May the Horse be with you. Von Pferden und Kriegen in Literatur und Film am Beispiel von War Horse

Selten hat ein Film eines renommierten Regisseurs derart viel Spott und Unverständnis in den Kritiken geerntet wie Steven Spielbergs Epos War Horse (dt. Gefährten), der 2011 in die amerikanischen und im Februar 2012 in die deutschen Kinos kam. Die Titelhelden Joey, ein edler Halbbluthengst, und Albert, der Sohn eines verarmten Bauers, verbindet eine tiefe und mystische Freundschaft, bis Joey an die Armee verkauft und von Albert getrennt wird. Von da an begleiten die Zuschauenden Joey und seine wechselnden Besitzer bis ins Niemandsland an der Front. Kurz vor Ende des Krieges treffen Joey und Albert, beide schwer verletzt in einem Lazarett, aufeinander. Albert ist nur Soldat geworden, um Joey zu finden. Die Handlung wird bildlich durch weitläufige Landschaftsaufnahmen, in denen Joey und Albert dem rot-goldenen Sonnenuntergang entgegen galoppieren, atmosphärisch und vor allem träumerisch in Szene gesetzt…

Dieser Artikel erschien am 13.11.2024 in der Zeitschrift Medienobservationen>.
Er ist durch die DNB archiviert. urn:nbn:de:101:1-2411041143288.736812924558
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2011. Wenn die Welt untergeht, dann wird es schön

Die Erde ist schlecht und niemand wird sie vermissen: Lars von Triers Film Melancholia zeichnet eine Welt aus Leere, Kälte und Depression, die zugleich kunstvoll schön ist – und wird dabei selbst gewissermaßen zu einem Kunstwerk.

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Er ist durch die DNB archiviert. urn:nbn:de:101:1-2411041140225.368494529973
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2009. The Study of Change: Vince Gilligan verbeugt sich vor Goethe

Am 4. Februar 2009 begann die deutschsprachige Erstausstrahlung der Fernsehserie Breaking Bad – und damit, spätestens, erreichte ein internationales Medienereignis von eindrucksvollen Dimensionen auch das Publikum in Deutschland. Erst im August 2022, also mehr 13 Jahre später, gelangte es mit der letzten Episode der als Prequel angelegten Spin Off-Serie Better Call Saul, der 2019 mit dem Spielfilm El Camino außerdem ein Sequel folgte, an ein – vorläufiges? – Ende. Dieser – anders wird man es nicht nennen können – Kosmos von miteinander zusammenhängenden seriellen Erzählungen beschäftigte schon bald auch die Fernsehkritik und – als ein einschlägiges Beispiel für ‚komplexes Fernsehen‘ – die Film- und Medienwissenschaft. Die Forschung steht aber noch am Anfang. Welchen Beitrag kann die Literaturwissenschaft dazu leisten, zumal die germanistische?

Dieser Artikel erschien am 13.11.2024 in der Zeitschrift Medienobservationen.
Er ist durch die DNB archiviert. urn:nbn:de:101:1-2409251428298.373694731807
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2008. Ein Quantum Trost: Weltrettung als Medienabenteuer

Im Jahr 2008 wurde nicht nur die Veröffentlichung des neuen Bond-Films als Medienereignis gefeiert und dieser ebenso wie das gleichnamige Computerspiel, das auch auf Casino Royale verweist, in den Medienverbund um James Bond integriert. Im Film Ein Quantum Trost werden zudem die Kernelemente der Bond-Figur und ihrer Tätigkeit durch den Kunstgriff von verwobenen, aufeinander referierenden Spiegelungen vor Augen geführt: James Bond als medial gerüsteter Beobachter, die Beobachtung als Inbegriff der Spionagetätigkeit und der Film als autoreflexive Inszenierung des Beobachtens des Beobachters, der, während er mittels unterschiedlicher Medien beobachtet, gleichsam selbst zum Medium wird – und das visuell mit einem Bühnenbild verschmelzend, welches ein überdimensionales Auge als Zentrum hat. Die Schlüsselszene des Films, die Entlarvung der Mitglieder der Verbrecherorganisation Quantum, veranschaulicht, dass die Filme der James Bond-Serie, nicht nur durch die Gadgets von Q, vor allem eines sind: Medienabenteuer.

Dieser Artikel erschien am 13.11.2024 in der Zeitschrift Medienobservationen>.
Er ist durch die DNB archiviert. urn:nbn:de:101:1-2411041135309.357353123099
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2006. Die Konzeption von Moral im Film Das Streben nach Glück und ihre intermediale Inszenierung

In diesem Beitrag wird die Konzeption von Moral, insbesondere von Arbeitsmoral, im Film Das Streben nach Glück (2006) analysiert. Dabei wird einerseits gezeigt, wie auf der innerfilmischen Handlungsebene verschiedene Medien inszenatorisch an eine ‚klassisch‘ protestantische Arbeitsmoral gekoppelt sind und andererseits auf der Rezeptionsebene für die Vermittlung jenes Moralkonzepts bedeutsam werden.

Dieser Artikel erschien am 13.11.2024 in der Zeitschrift Medienobservationen.
Er ist durch die DNB archiviert. urn:nbn:de:101:1-2409251422335.120381539446
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2005. Things to come. Spiele mit großer und kleiner Geschichte: Ulrike Draesner u.a.

Das Medienjahr 2005 hat eine kleine und eine große Geschichte. Der Beitrag reflektiert – in Anlehnung an die literaturtheoretischen Weichenstellungen von Oliver Jahraus und am Beispiel von Ulrike Draesners Roman Spiele (2005) – die strukturelle Kopplung von Bewusstsein und Kommunikation, Subjekt und Interpretation, Storyline und Zeitgeschichte.

Dieser Artikel erschien am 13.11.2024 in der Zeitschrift Medienobservationen.
Er ist durch die DNB archiviert. urn:nbn:de:101:1-2409251439581.650550642224
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